Als ich 2008 die Initiative ergriff, eine eigene Band zu gründen und gleich eine eigene EP zu machen, hatte ich nichts als die Idee, eine schwer zu bedienende Vierspur-Bandmaschine und einen Gitarristen, der mir empfohlen wurde, um die Songs zu skizzieren. Alles andere entstand dann mehr oder weniger innerhalb von nicht einmal einer Woche im Studio.
Für „The One“ bekam ich ein Mac-Book und Garageband, also ein Programm zum aufnehmen, editieren und abhören. Schon da hat die Band musikalisch einen deutlichen Schritt in eine neue Richtung genommen und ich konnte kompositorisch so viel mehr wagen und aufbauen. Trotzdem nahmen wir uns wieder nur vielleicht eine Woche, um alles aufzunehmen. Inklusive mehrspuriger Streicher, die ich alle selbst einspielte.
Dann erzählte mir jemand, wir würden in Richtung „Prog“ gehen. Das war für mich wie ein Befreiungsschlag! Musik nicht nach „Schema F“ schreiben, keine Schubladen bedienen, einfach nur Musik schaffen. So entstand „UP“. Mit sehr viel genaueren Skizzen, aber so umfangreich und ausufernd, dass es viel detailliertere Aufzeichnungen gebraucht hätte.
Die Aufnahmen und das Editieren beschäftigten uns diesmal gleich mehrere Jahre. (Auch geschuldet dem Umstand, dass das Studio in der Zeit nicht nur uns zur Verfügung stand.)
Aber noch etwas anderes gibt es über „UP“ zu erzählen.
Als ich das Album schrieb, war mein kleiner Sohn gerade geboren worden. 2013 war unser letzter Release und ich hatte panische Angst, den Anschluss zu verpassen. Anstatt also zu schlafen, pumpte ich mich nachts mit Energydrinks voll und schrieb. So haben die Songs für mich eine ganz bestimmt Intensität und „Echtheit“. Denn alles steckt darin, was ich damals fühlte und was in mir vorging.
Ally Storch
Erhältlich in allen Formen: smarturl.it/AllyTheFiddle_UP